PHARMAZEUTISCHE MEDIZIN
 
                                    

Übersichtsarbeiten


MEDIZIN


Sport und gastrointestinales System: Einfluss und Wechselwirkungen - The part of the gastrointestinal tract by sport is frequently underestimated

Zusammenfassung:
Die Rolle des Magen-Darm-Trakts bei körperlicher Belastung wird oft unterschätzt. Im Gegensatz dazu spielt er eine wichtige Rolle in der Energieversorgung, im Elektrolyt- und Wasserhaushalt, in der Produktion von intestinalen vasoaktiven Substanzen und Hormonen sowie in der Immunabwehr. Bei intensiven Dauerbelastungen können Störungen der Motilität, der Sekretion, der Schleimhautdurchblutung sowie der darmassoziierten Immunabwehr auftreten. In Abhängigkeit von Belastungsart und -intensität kann sich ein gastroösophagealer Reflux entwickeln, der durch geringere Belastung, Anpassung der Nahrungsaufnahme oder pharmakologisch behandelt werden kann. An einer belastungsinduzierten Diarrhö leiden bis zu 50 % der Dauerläufer. Um diese Beschwerden zu vermeiden, sollten moderate aerobe Trainingseinheiten überwiegen, die Belastungsintensität nicht zu schnell gesteigert und eine sportgerechte Ernährungsweise angestrebt werden. Bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen und Ulcera ventriculi et duodeni kann je nach Ausprägung der Symptomatik Sport betrieben werden.

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Salicylatintoleranz - Pathophysiologie, klinisches Spektrum, Diagnostik und Therapie

Zusammenfassung:
Klassischerweise kommt es nach Applikation von Salicylaten zu Rhinitis, Bronchialasthma und/oder Polypenbildung in der Nase. Im Darm und an der Haut resultieren entzündlich und urtikariell geprägte Symptome. Ursache ist eine spezielle Reaktionsweise auf COX-hemmende Substanzen in Schmerzmitteln, Kosmetika oder in Pflanzen mit der Folge eines abnormen Musters der Eikosanoide (Prostaglandine, Leukotriene). Die Diagnose stützt sich auf Symptome unmittelbar nach der Aufnahme dieser Substanzen oder auf rezidivierende Polypenbildung. Bluttests leisten einen wesentlichen Beitrag vor allem bei unklaren Fällen. Therapeutisch hilft Karenz. Als Pharmakotherapie eignen sich Corticosteroide. Eine biologische Therapie ist die Adaptation durch Applikation steigender Mengen von Acetylsalicylsäure.

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Schmerztherapie: Metamizol und Agranulozytose - Das Analgetikum Metamizol ist eines der am häufigsten verschriebenen Medikamente in Deutschland. Das mit diesem Nicht-Opioidanalgetikum einhergehende Agranulozytoserisiko ist zwar sehr gering. Wenn es auftritt, ist es lebensbedrohlich und sollte frühzeitig erkannt werden. Jetzt gibt es neue Empfehlungen, wie damit umzugehen ist.

Zusammenfassung:
Einer der entscheidenden Punkte ist, größtmögliche Aufmerksamkeit für die Symptome zu wecken, statt sich lediglich auf Laborparameter zu konzentrieren. Fieber, Abgeschlagenheit oder ein bereits schweres Krankheitsgefühl, Halsschmerzen und andere unspezifische Symptome, die an einen grippalen Infekt denken lassen, sollten unbedingt abgeklärt werden.

Schüttelfrost, Myalgien und Arthralgien können hinzukommen, aber selbst ein isolierter Fieberanstieg kann ein erster Hinweis auf eine Agranulozytose sein. Spezifischer ist eine zusätzliche Schleimhautentzündung, etwa eine Stomatitis aphthosa, eine Pharyngitis oder Tonsillitis (auch eine Proktititis), die im weiteren Verlauf ulzerieren.

Ein Differenzialblutbild ist angezeigt, sobald ein Verdacht auf eine Agranulozytose vorliegt. Alle Medikamente, die das Agranulozytoserisiko steigern könnten, sind unmittelbar abzusetzen, das Blutbild ist so lange zu kontrollieren, bis es sich normalisiert hat.  Als alternative Analgetika kommen Opioide (Piritramit, Hydromorphon, Oxycodon und Morphin) infrage. Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID) können ebenso wie Paracetamol ihrerseits eine Agranulozytose hervorrufen, wenn auch seltener als Metamizol.

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Therapie der arteriellen Hypertonie: Initial niedrig dosierte Viererkombination ist effektiver als aufdosierte Monosubstanz - Obwohl die Hypertonie gut therapierbar ist, erreichen viele Patienten keine adäquate Blutdruckkontrolle. Ob es sinnvoller ist, die Behandlung mit einer Fixkombination aus 4 sehr niedrig dosierten Antihypertensiva statt mit einer Monotherapie zu beginnen, haben australische Wissenschaftler in einer multizentrischen doppelblinden Phase-3-Studie untersucht.

Zusammenfassung:
Die Studie bestätigt die sich langsam durchsetzende Strategie, die arterielle Hypertonie und die Herzinsuffizienz vorzugsweise mit niedrig dosierten Kombinationen von Wirkstoffen zu behandeln, statt eine Substanzgruppe erst auszudosieren und dann zu kombinieren.

Die Blutdruckkontrollrate war mit 81 % unter der Fixkombination (37,5 mg Irbesartan, 1,25 mg Amlodipin, 0,625 mg Indapamid, 2,5 mg Bisoprolol) höher als unter initialer Monotherapie mit 150 mg Irbesartan täglich (62 % (relatives Risiko: 1,32 [1,16; 1,50]).

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Probleme der Dauertherapie mit Benzodiazepinen und verwandten Substanzen - Verschreibungspraxis, Epidemiologie und Entzugsbehandlung

Zusammenfassung:
Missbrauch und -abhängigkeit von Benzodiazepinen sind seit über 40 Jahren bekannt und vieldiskutiert. Die Verordnungsmengen von 230 Millionen Tagesdosen pro Jahr sind zulasten der gesetzlichen Kran­ken­ver­siche­rungen fortwährend hoch, jedoch leicht rückläufig. Derzeit werden fast 50 % der Verordnungen in Deutschland – auch für gesetzlich Versicherte – auf Privatrezepten ausgeführt.

Die Zahl der Benzodiazepin-Abhängigen in Deutschland wird mit 128 000 bis 1,6 Millionen beziffert. Im Falle eines Hochdosiskonsums ab einer Diazepam-Äquivalenzdosis von 20 mg werden eine stationäre Aufnahme und eine zusätzliche Medikation mit Carbamazepin oder Valproinsäure empfohlen. Flumazenil kann die Entzugssymptome mildern und zu einer höheren Abstinenzrate führen. Antidepressiva sollten nur bei einer depressiven Symptomatik verordnet werden. Auch auf das Abhängigkeitspotenzial von Nicht-Benzodiazepinen wie Zolpidem und Zopiclon wurde eindrücklich hingewiesen.

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Prophylaktische Gabe von Tranexamsäure bei Hüft- und Kniegelenkersatzeingriffen

Zusammenfassung:
Tranexamsäure (TXA) findet als Antifibrinolytikum breite Anwendung in der Therapie oder Prophylaxe von Hyperfibrinolysen wie bei schwerem Polytrauma. Die Substanz kann aber auch zur systemischen Blutungsprophylaxe bei elektiven orthopädischen Operationen angewendet werden. In dieser Übersicht sollen die Effektivität sowie die möglichen Risiken bei prophylaktischer Gabe von Tranexamsäure vor großen endoprothetischen Eingriffen (Hüfte, Knie) aufgezeigt werden.

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Zelltherapien und hämatopoetische Stammzelltransplantation: Immer mehr CAR-T-Zell-Therapien

Zusammenfassung:
CAR-T-Zellen kommen immer häufiger zum Einsatz, wobei in den europäischen Ländern große Unterschiede bestehen. Hingegen nehmen hämatopoetische Stammzelltransplantationen (HCT) nach vielen Jahren Wachstum ab. .

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Klimakrise und lebensmittelassoziierte Erkrankungen - Mehr Krankheitsfälle erwartet

Zusammenfassung:
Mit lebensmittelbedingten Infektionen durch Bakterien, Parasiten oder Vibrionen könnten Ärztinnen und Ärzte zukünftig häufiger konfrontiert sein. Ein Teil des kürzlich veröffentlichten Sachstandsberichts Klimawandel und Gesundheit beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf lebensmittelbedingte Infektionen. „Die zu erwartende Zunahme lebensmittelassoziierter Infektionen und Intoxikationen stellt ein wachsendes Public-Health-Risiko in Deutschland dar“, erklären die  Autoren des unter Federführung des Robert Koch-Instituts (RKI) entstandenen Berichts.
Bisher sehe man noch keine Erhöhungen von Infektionserkrankungen aus Lebensmitteln, die konkret auf Klimaveränderungen zurückzuführen wären. Dennoch lässt sich unter Berücksichtigung klimatischer Daten der letzten Jahrzehnte ablesen, dass Faktoren wie Temperatur, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit direkt das Ökosystem insgesamt, aber auch das der Mikroorganismen beeinflussen. Zu diesen Mikroorganismus zählen auch Parasiten wie Kryptosporidien oder Giardien. Laut Bericht deuten neue, bisher unveröffentlichte Forschungsdaten des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) darauf hin, dass sich Klimaveränderungen auf die Prävalenz und Virulenz von diesen bereits jetzt umweltstabilen Erregern auswirkt.

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RKI warnt vor Medikamenten-Nebenwirkungen bei Hitze - Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet den Klimawandel als „die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit“. Das Robert Koch-Institut hat jetzt einen Bericht veröffentlicht, der sich unter anderem mit unerwünschten Medikamenten-Nebenwirkungen bei Hitze beschäftigt.

Zusammenfassung:
Die Untersuchung zu Arzneimittel-Nebenwirkungen bei Hitze ist nur ein Teil des RKI-Sachstandberichts zu Klimawandel und Gesundheit. 

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Bereits im Juni 2023 veröffentlichte das RKI einen Bericht zu übertragbaren Krankheiten durch Infektionserreger. In Übersichtsarbeiten führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden die sich verändernden gesundheitlichen Risiken bei fortschreitendem Klimawandel in Bezug auf verschiedene Arten von Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen thematisiert.

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